Ein kleiner Rückblick auf die diesjährige Meisterschaftssaison.
Das Meisterschaftsjahr 2021 versprach wie schon im Vorjahr coronabedingte Verschiebungen im Austragungskalender, neue (alte) Gesichter im Mannschaftsgefüge und am Ende einen Aufstieg und zwei bittere Abstiege.
Auch heuer fiel das mit Freude erwartete Trainingslager den erschwerten Coronabestimmungen zum Opfer – 2022 sollte es dann aber klappen. Auch die enormen Schneemengen im Winter konnten den Saisonstart auf heimischen Tennisanlage nur unwesentlich hinauszögern, weshalb man Ende April schon mit vollem Einsatz das Racket schwingen konnte. Da die Meisterschaft erst 2 Wochen später als geplant startete, wurde die Zeit genutzt, viele Tenniseinheiten und in einem Vorbereitungsspiel in Oberdrauburg bzw. an einem Trainingswochenende die nötige Matchpraxis zu sammeln.
Runde 1 – ein guter Start in eine durchwachsene Saison
Belohnt wird der Einsatz am ersten Meisterschaftswochenende, an dem die 2. Und 3. Mannschaft ihre Spiele gewinnen und die erste Mannschaft ein Remis in Sillian holt. Die bestens eingestellte und mit Markus Trutschnig verstärkte 3. Mannschaft kann von Beginn an überzeugen und so den Grundstein für den anvisierten, direkten Wiederaufstieg legen. Als solide Punktelieferanten stellen sich Markus Lamprecht und Pascal Oberluggauer heraus, die in den Einzeln (Bilanz beide 5:1) meist nur Staub und Asche hinterlassen und heuer auch im Doppel punkten können. Die zweite Mannschaft bekommt es mit TC Treffling, einem vermeintlich schwächeren Gegner zu tun und kann dem Erwartungsdruck standhalten. Alle vier Einzel werden zu Hause gewonnen, Gernot Lesiak und Matteo Revelant kommen jeweils zu ihrem Comeback und sorgen für die volle Punkteausbeute. Verletzungsbedingt muss man auf Gregor Obernosterer verzichten, der bei Senioren-Partie am Freitag Bekanntschaft mit dem Netzstempel macht und mit Bluterguss und kurzzeitiger Ohnmacht für eine Schrecksekunde sorgt. Die erste Mannschaft holt in alt bewährter Aufstellung einen wichtigen Punkt in Sillian, einem direkten Konkurrenten im Abstieg. Gut auf- und eingestellt, gelingen die wichtigen Punkte Marco Längle und Alexander Katschnig im Einzel, sowie ein Zittersieg im Doppel Rosenke/Längle mit 10:8 im CTB (Champions-Tiebreak).
Runde 2 – die Spreu trennt sich vom Weizen
Wie gnadenlos hart es in der 1. Und 2. Klasse wird, zeigt sich am 2. Spieltag. Die erste Mannschaft kommt in Bestbesetzung gegen TU Lienz 2 mit 1.5 unter die Räder. Trotz Verstärkung aus den Niederlanden mit Sven Bakker und dem Neo-Mauthner Jakob Schuh, kann nur Marco Längle mit seiner ausgesprochenen mentalen Stärke und Übersicht für einen Punkt sorgen und dem später souveränen Meister für lange Zeit den einzigen Punkt abringen. Die 2. Mannschaft muss sich am Fuße der Hohen Tauern bei St. Jakob (1.389m) mit 2.4 geschlagen geben. Renè und Mario Scheiber konnten zu Hause schon gegen die 1. Mannschaft ungeschlagen bleiben und unterstrichen ihre Ambitionen, wieder eine Klasse höher spielen zu wollen. Für einen Lichtblick sorgte der starke Michael Kofler, der nicht nur am Bagger Joystick Gefühl an den Tag legt. Die dritte Mannschaft ringt Oberdrauburg ein 3:3 ab, mit zwei gewonnenen Dreisatz-Partien und einem souveränen Doppelerfolg. Dieses Remis sollte Auftrieb für die nächsten Einsätze geben.
Runde 3 – zwei 0er, ein Guter und ein Schlechter
0:6 und 6:0 – Ernüchterung und Euphorie. In der 2. Klasse A setzt es gegen den TC Töplitsch auswärts eine 0:6 Niederlage, vielleicht hätten die „reisemüden“ Villacher bei einem Heimspiel eine minder schlagkräftige Mannschaft auf den Weg geschickt. So ist die zweite Mannschaft aber fast chancenlos und verliert deutlich. Die 3. Mannschaft setzt hingegen ein Ausrufezeichen und gewinnt mit 6:0 gegen Obervellach. Die neu ins Team einberufenen Daniel Lamprecht und Hermann Kofler, beide langjährige Vereinsmitglieder und Aufschlagskanonen, halten dem Erwartungsdruck stand und gewinnen ihre Matches. Markus Trutschnig und Pascal Oberluggauer geizen mit Games und gewinnen auch ihre Partien. Es zeichnet sich bereits das Bild ab, dass sich die dritte Mannschaft auf direktem Weg wieder für ein Ticket in der nächsthöheren Spielklasse anstellt. Die erste Mannschaft hat mit ersatzgeschwächten Lienzern diesmal TC Lienz, wenig Mühe und gewinnt die Einzel klar. Die Doppel werden beide im CTB entschieden, mit dem besseren Ende für Warmuth/Längle und dem schlechteren für Schuh/Rosenke. Dennoch sind die 2,5 Punkte für den Sieg enorm wichtig auf dem Weg Richtung Klassenerhalt.
Runde 4 – ein unerwarteter und ein eingeplanter Erfolg
Verletzungspech hilft der ersten Mannschaft wieder einmal, diesmal feiert sie einen unerwarteten Erfolg gegen Landesliga B Absteiger Steinfeld. Kötschach hat an diesem Tag vielleicht das bessere Glück bei der Mannschaftsaufstellung, noch dazu fehlen die beiden nominell stärksten Spieler bei Steinfeld. Zwischen Jakob Schuh und Robert Hoffmann entwickelt sich ein hochklassiger Schlagabtausch, der über drei Sätze geht und das bessere Ende für Jakob beinhaltet. Marco Längle zieht Stefan Huber mit aller Geduld den Zahn und Alexander Katschnig hat mit einem überforderten Gegner wenig Probleme, womit es nach den Einzeln 3:1 steht. Den glücklichen Sieg fixieren Warmuth/Schuh im Doppel. Die dritte Mannschaft feiert einen sicheren 5:1 Sieg über Millstatt, bereits nach den Einzeln liegt man mit 3:1 in Führung. Elias Lackner gewinnt als starker 2er und auch Pascal Oberluggauer kann auf Position 3 einen ungefährdeten Sieg einfahren. Genug für Millstatt, die beiden Doppel werden kampflos, wohl aufgrund des Wetterumbruchs, aufgegeben. Die zweite Mannschaft muss wieder ersatzgeschwächt antreten, diesmal bei der starken Mannschaft aus Irschen. Auf Position 1 und 2 chancenlos, halten Michael Kofler und Manfred Lackner die Partie offen und ermöglichen den Punktgewinn durch Thurner Klaus/Trutschnig Wolfi mit einem soliden Doppel. Mit diesem 3:3 wurde wieder neue Hoffnung geschöpft, auch wenn die Mannschaft aufgrund der Verfügbarkeit und den Verletzungen in den anderen Mannschaften zum Leidtragenden wurde und jede Woche in einer neuen Aufstellung antreten musste.
Runde 5 – praktisch der Aufstieg, Dramatik pur in den Doppeln
Aufgrund der vorgezogenen 6. Runde der dritten Mannschaft (siehe unten) und dem Punktegewinn gegen Union Lienz 3 steht der direkte Wiederaufstieg in die 4. Klasse praktisch fest. Gegen eine sehr junge (Altersdurchschnitt 15 Jahre) und aufstrebende Mannschaft aus Osttirol sah man sich nach den ersten beiden Einzelpartien mit einem 0:2 Rückstand konfrontiert. In dieser entscheidenden Phase der Meisterschaft sorgen wieder Pascal Oberluggauer und Markus Lamprecht mit ihrer Coolness für die notwendigen Punkte und geben Grund zur Freude. Die taktische Aufstellung von Markus Klaus im Doppel, der gemeinsam mit Markus Trutschnig den entscheidenden Punkt holt, ist Formsache. In der 2. Klasse kommt mit Feistritz/Drau ein schwerer und unberechenbarer (wie groß der Durst am Vortag war) Gegner nach Kötschach. Auch der Umstand, dass der Gegner mit sechs Spielern anreist, zeigt die Bereitschaft. Mit Gregor zurück am Tennisplatz rücken die weiteren Spieler nach hinten und können so auf Rang 2 und 4 sensationell punkten. Beachtlich deshalb, weil mit David Querer ein sehr starker Spieler von Xandi Katschnig besiegt wird und auch Wolfi Trutschnig in einer Marathon-Partie in 3 Sätzen die Oberhand behält. Auch in den beiden Doppeln zeigt sich, wie sehr das Glück ein Vogerl ist. Gernot Lesiak und Gregor gewinnen hauchdünn mit 10:7 im CTB, Xandi und Wolfi verlieren nach 2 hart umkämpften Sätzen im CTB mit 3:10. Die Länge der Rechnung der Mannschaft aus Feistritz spiegelt im Anschluss (bzw. auch schon während) des Tages passend die Dauer der Matches. In der 1. Klasse fährt man ins Hochtal nach Bad Bleiberg, wo ein an diesem Tag (zu) starker Gegner wartet und man am Ende noch wichtige 0,5 Punkte mitnehmen kann. Hauchdünn auch hier die beiden Doppel, die wieder im CTB entschieden werden, nämlich einmal als Verlierer mit 12:10 und als Gewinner mit 12:14.
Runde 6 – praktisch der Klassenerhalt
Die dritte Mannschaft möchte nichts anbrennen lassen und gegen den favorisierten TC Lienz einen Punkt holen, damit auch rechnerisch am Aufstieg nichts zu rütteln ist. Etwas nervös werden sie auch bei einem 0:3 Rückstand nicht, denn mit Markus Lamprecht steht in diesem Jahr ein emsiger Punktesammler am Platz, der die Nerven behält. Aufgrund der Wetterumschwungs wird nur ein Doppel gespielt, das zweite von Lienz w.o. gegeben. Somit der Wiederaufstieg als Zweiter hinter TC Lienz besiegelt. Die erste Mannschaft bekommt es mit TU Lienz 3, der zweiten Mannschaft der Union, zu tun. Erstmal im Einsatz ist Florian Ederer, der nicht nur die WhatsApp Gruppe bereichert, sondern erfreulicherweise auch am Tennisplatz aktiv wird. Gegen seinen routinierten Gegner auf der anderen Seite hat er aber das Nachsehen. Ganz stark in einer hochklassigen und ausdauernden Partie bei über 30 Grad spielt Klaus Thurner, der seinem Gegner die körperliche Überlegenheit spüren lässt und mit Fortdauer des Spiels immer stärker wird. Am Ende heißt der Sieger Klaus. Den für den Klassenerhalt notwendigen Punkt erkämpfen Warmuth/Schuh im Doppel. Die zweite Mannschaft darf einen Ausflug nach Thal machen, um sich dort knapp geschlagen geben zu müssen!? Nach den Einzeln steht es bereits 2:2, mit sehr starken Vorstellungen von Gregor und Xandi. In den Doppeln scheint der benötigte Punkt möglich, aber es kommt anders. Am Abend steht man als Verlierer da und sieht sich in der letzten Partie mit dem Rücken zur Wand gegen Thörl/Maglern. Ein fader Nachgeschmack bleibt, wohl länger!
Runde 7 – the Good, the Bad and the Ugly
The Good: Die erste Mannschaft gewinnt gegen den ersatzgeschwächten TC Nötsch mit 4:2. Die wahrscheinlich beste Partie des Jahres liefert Jakob, der in einem temporeichen Match mit langen Rallys das bessere Ende für sich verzeichnen kann. Dauerläufer Pascal liefert ein beeindruckendes Debut in der ersten Mannschaft und kann seinem Gegner den ersten Satz abnehmen. Danach stellt sich sein Gegner besser auf ihn ein und das Wetter macht einen Strich durch die Rechnung. Am Ende verliert er knapp und nimmt die Erfahrung mit, dass auch 4 Klassen (!) höher nur mit Wasser gekocht wird.
The Bad: Die zweite Mannschaft holt ein leistungsgerechtes Unentschieden in Thörl/Maglern und muss als Tabellensiebenter den Weg in die 3. Klasse antreten. Gegen die überaus starken Spieler auf den Positionen 1 und 2 ist man machtlos. Gregor und Xandi machen aber das Spiel spannend, indem sie ihre Matches relativ klar gewinnen und die Entscheidung in die Doppel verlegen. Hier rechnet man sich eine minimale Chance aus, aber das Doppel Bachlechner/Moschet sind an diesem Tag zu stark. Dennoch ist man mit der Leistung zufrieden, und kann trotz denkbar knappem Abstieg etwas Positives mitnehmen. Christian Rosenke ist erfreulicherweise wieder fit und wird es hoffentlich bleiben, Xandi hat heuer fest am Kilometerstand und an der Telefonrechnung (während der Fahrt) gedreht und seine Einzel-Bilanz brav aufpoliert.
The Ugly: Die Senioren (45+) verlieren in der Nachtragspartie gegen den TC Gailtal und müssen den Gang in die 2. Klasse antreten. Etwas konsternierend, da man erst am letzten Spieltag auf einen Abstiegsrang rutscht. Auch wenn man nicht damit gerechnet hat und auch Verletzungen den Weg erschwerten, es hat sich ein wenig abgezeichnet. Besonders bitter die Niederlagen gegen die direkten Abstiegsgegner Bad Bleiberg und Obervellach zu Ende der Saison.
Wie jedes Jahr, ein herzliches Dankeschön den verantwortlichen Mannschaftsführern und -stellvertretern sowie allen Spielern.